Am Freitag erfolgte die Anreise an den Bodensee. Da wir aus ganz Deutschland anreisten, dauerte die Fahrt bis zu 10h und mehr (Harz, Hamburg). Alle fuhren für sich in ihrer eigenen Geschwindigkeit – so wie uns der Alltag entlassen hat. Angekommen sind wir in einem wunderbaren Quartier (danke Dirk!) auf einem Demeterhof in Kaltbrunn. Fast alles stimmte perfekt. Am Abend schon begannen wir damit, die Kartenspiele zum Buch ‚Game Over‘ mit einer selbstentwickelten, pfiffigen Spielanleitung (Dank an Julia und Irmi!) zu versehen. Dabei haben wir an 1000 Kartenspielen die Spielanleitung mit Gummis an den Hüllen befestigt.

Am Samstagmorgen trafen wir uns im Café "Chez Irmi" zu Frühstück und Abstimmung der Aktivitäten des Tages. Wir fan­den einen reich gedeckten Küchentisch vor und alle irgendwie einen Platz. Dann ging's los zum Konstanzer Trichter. Dort hatten wir einen Stellplatz mit der Stadt vereinbart. Angekommen stellten wir fest, dass das Platz­angebot doch nicht so üppig war, wie es die Kartenapp vermuten ließ. Wir ließen also das geräu­mige Partyzelt im Auto und bauten den Pavillon auf. Alle halfen mit. Wie der Aufbau des Pavillons funktionieren musste, war schon fast wieder vergessen. Die Anleitung war kurz und knapp: für Spaß war also gesorgt!

Ab Mittag war unsere Heimarbeits-Manufaktur betriebsbereit und wir auch die restlichen 4000 Kartenspiele mit Spielanleitungen versorgt. Dass es etliche Kartons waren, tat der Stimmung trotz regnerischen kühlen Wetters keinen Abbruch, eher im Gegenteil! Wir entschieden uns die Kartenspiele vom Vortag erneut anzupacken, da wir am Vortag die Anleitung mit Gummis an den Hüllen befestigten. Nun also: Gummi runter und rein in die Schachtel, Konsens war: "die paar mach-ma jetzt a-no!"Erste Besucher kamen zu Informationsgesprächen an den Stand. Am Abend wollten wir den Pavillon eigentlich stehen lassen, entschlossen uns aber, ihn wieder einzupacken. Zwischenzeitlich hatte es immer wieder Schauer und kräftige Böen gegeben, so dass wir trotz Gewichten an den Stützen teils zu viert den Pavillon davon abhalten mussten, unvermittelt in den See auszubre­chen.

Am nächsten Tag bauten wir den Pavillon – diesmal in Rekordzeit – wieder auf, jetzt organisierter und angereichert durch die Erfahrungen vom Vortag. Auch die Bänke, Tische und das restliche Equipment fanden schnell ihr Zuhause. Die mitgebrachte große Lautsprecherbox (danke Andi und Andrea!) wurde aufgestellt und von Mark und Horst mit Gitarren und Gesang getestet. Gegen Mittag kamen immer wieder Besucher an den Stand, es war ein Kommen und Gehen bei sehr wenig Leerlauf. Zum frühen Nachmittag kamen dann Gastmusiker, die Teil des Pro­gramms der Friedenskette waren: Perin Dinekli, Eloas Min Barden ("der Bodenseebarde"), ein Djembé-Spieler und eine Geigerin, die beide gefühlvoll die Sänger begleiteten, sowie mit André Krengel ein Top-Gitarrist auf der spanischen Gitarre. Wir boten mit unserem Stand eine Bühne für ein mehrstündiges Live-Konzert vom Feinsten, das bei den Anwesenden sehr gut ankam. Ver­einzelt wurde spontan getanzt, oft mitgesungen und geklatscht. Mark und Andi haben dabei im­mer wieder bei der Technik unterstützt, Mark und Horst an der Perkussion.

Während das Wetter zwar erheblich wärmer als am Samstag war, blieb es bis zum Schließen der Friedenskette weitgehend wechselhaft und bewölkt. Erst als sich alle an den Händen hielten, riss es spektakulär in kürzester Zeit auf und der Himmel blieb strahlend blau bis fast zur Dämme­rung. Anschließend wollten wir den intensiven Tag voll mit toller Musik und intensiven Gesprächen dann in einem nahegelegenen Wirtshaus gemeinsam ausklingen lassen. Mike und Dirk wollten vor dem Abend­essen den Bekannten von der Friedenskette noch Broschüren und Kartenspiele zum Verteilen zu­kommen lassen, kamen dann aber erst nach dem Essen zu uns zurück. Der Zoll hatte sie etwas aufgehalten. Der ganze Inhalt des Transporters musste abgeladen werden, damit der Wert ge­schätzt werden konnte, so dass daraus die Strafe errechnet werden konnte. Am nächsten Morgen also wieder hin und Strafe zahlen für falsch dekla­rierte Handelsware (eigentlich Vereinsmaterial, das rechtlich "ein- und gleich wieder ausgeführt" werden sollte). Für die anderen hieß es zusammenpacken, nach letzten Abstimmungen fuhr ein Teil zu einem lieben neuen Mitglied, das uns "zom Kässpatza-essa" eingeladen hatte (danke Resi!) So gestärkt gings auf die Heimreise, die bei einigen erst spät in der Nacht endete…

Das Treffen muss wiederholt werden! Es war so schön, die Menschen, die man sonst nur aus dem Zoom kennt, in Natura zu treffen. Wir hatten trotz der vielen Arbeit und der knappen Zeit Gelegenheiten Spaß miteinander zu haben, uns besser kennen zu lernen und auch persönliche Gespräche zu führen. Der einzige Wermutstropfen war, dass das Baden im See nicht stattfinden konnte. Es war schon ein bisschen kühl. Das nächste Treffen muss etwas eher im Jahr stattfinden und wieder an einem solch schönen Ort.

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